Tagung

Barocktheater als Spektakel

10. – 12. April 2013
eikones Forum

Internationale Tagung in Zusammenarbeit mit dem THEATER BASEL

Inszenierte Triumphzüge, zelebrierte Jagden, pompöse Feuerwerke – das fürstliche Europa des Barock feiert sich selbst und schafft überbordende Repräsentationsformen, die sich in die Künste einschreiben und zugleich selbst Kunst sind. Dies gilt auch für das Theater, das von der Begeisterung für das Spektakuläre und die Sinne berauschende Illusionen nicht unberührt bleibt. Feuerwagen, vom Himmel herabschwebende Götter und die Naturgewalten halten Einzug auf die Bühne und sollen vor allem eines bewirken: den Zuschauer in ein atemloses Staunen zu versetzen. Das Theater wird zum Schauplatz von Spektakeln, die insbesondere in der Barockoper mit ihrem Bühnenzauber, virtuosen Gesängen und allegorischen Tanzdivertissements verwirklicht erscheinen.

Diesen barocken Praktiken des Spektakulären widmet sich die internationale Tagung «Barocktheater als Spektakel». Aus dem Blickwinkel unterschiedlicher Disziplinen erörtern die Referentinnen und Referenten nicht nur die historische Dimension der spektakulären Praktiken der Barockoper, sondern ebenso Fragen der gegenwärtigen Aufführungspraxis barocker Opern.

Programm

Mittwoch, 10. April 2013

14.00 Nicola Gess und Tina Hartmann:
Begrüssung und Einleitung
14.30 Jan Lazardzig (Chicago):
«Théâtre a machine» – Die Maschine als Spektakel bei
Leibniz und Ménestrier
15.30 Pause
16.00 Christian Quaeitzsch (München):
Illusionsgrenzen – Grenzen der Illusion. «Machines»,
Bühnenbilder und ihre Rezeption im Rahmen der höfischen
Feste Ludwigs XIV. und der Académie Royael de Musique
Moderation: Barbara Schellewald


Donnerstag, 11. April 2013

10.00 David J. Levin (Chicago):
Choreographieoper? Bewegung und Bedeutung in
«Orpheus und Eurydike» von Pina Bausch
11.00 Pause
11.30 Stephanie Schroedter (Berlin):
Blicke im Wandel: Tanz in Rameaus «Tragédies lyriques»
zwischen einer historischen Wirkungsästhetik und
zeitgenössischen Inszenierungspraxis
Moderation: Dominika Hens
14.00 Christine Fischer (Basel):
Rückkehr der Visualität? Perspektiven auf das Dresdner
Opernjahr 1756
15.00 Ulrike Haß (Bochum):
Vom Wahnsinn des Sehens in geschlossenen Räumen:
Sabbatini, Torelli, Pozzo
Moderation: Nicola Gess
16.00 Pause
16.30 Juliane Vogel (Konstanz):
Solare Orientierung. Lichtkulturen in Barockoper und -tragödie
17.30 Dörte Schmidt (Berlin):
Von «exprimer» zu «peindre». Das französische Musiktheater um die Mitte des 18. Jahrhunderts und die Eroberung des Raumes durch die Musik
Moderation: Dominika Hens


Freitag, 12. April 2013

10.00 Günther Heeg (Leipzig):
Spektakuläre Wendungen. Vom Umgang mit dem
Fremden in der Barockoper und Grand Opéra. Die Stuttgarter
Aufführungen von «Alcina» und «La Juive»
11.00 Pause
11.30 Annette Kappeler (Konstanz): 
Disembodied Voices. Akusmatische Auftritte in der «Tragédie en musique» des 18. Jahrhunderts
Moderation: Tina Hartmann
12.30 Abschlussdiskussion
Moderation: Nicola Gess und Tina Hartmann

Hintergrundbild: Ariodante, Theater Basel 2011/12;
Foto: T. Dorendorf, T+T Fotografie



Konzept: Nicola Gess, Dominika Hens, Tina Hartmann (Bayreuth)

Referierende: Christine Fischer (Basel), Ulrike Haß (Bochum), Günther Heeg (Leipzig), Annette Kappeler (Konstanz), Jan Lazardzig (Chicago), David J. Levin (Chicago), Christian Quaeitzsch (München), Dörte Schmidt (Berlin), Stephanie Schroedter (Berlin), Juliane Vogel (Konstanz)

eikones NFS Bildkritik, Rheinsprung 11, CH - 4051 Basel